R. wollte heute an die Arbeit, allein er hatte seinen letzten Bogen der Kopie übergeben, welche jetzt im Theater wohnt, er wandert dort hinauf! Die jungen Leute frieren, sind aber stolz darauf, das Gebäude einzuweihen.
Am Nachmittag sagte mir R., ich hätte immer gewünscht, daß er das Haus taufe, nun habe er einen Namen für dasselbe, „Wahnfriedheim“, in Hessen gäbe es einen Ort Wahnfried*, es habe ihn so mystisch berührt, diese Zusammensetzung der beiden Worte, „und wie das Gedicht von Goethe, was nur zu dem Weisen gesprochen sei, so würde nur der Sinnige ahnen, was wir darunter verstehen”.-
Wir nehmen den Nachmittagskaffee in der Halle, welche wirklich hallt. Gestern sangen die Kinder „Kos im Mai“, und „Freude schöner Götterfunken“ von der Galerie herab zu uns, die wir unten saßen, es wirkte sehr rührend. –
Heute früh sagte R. zu mir: Ich beklage es doch, dir meine Symphonie nicht zeigen zu können; Mendelssohn hat sie wahrscheinlich vernichtet, möglich, daß ihm darin sich Anlagen offenbarten, welche ihm unangenehm waren.“
Abends wiederum „J. Caesar“. Erstes Bad der Kinder; viel Gelächter. Sonst noch viel Not mit Einrichtung und Einteilung.
*Wanfried (wanfried.de)