Lusch zu einer Pfarrersfrau wegen Nähstunden geführt; sehr guter Eindruck, Schlichtheit, Armut, dabei Goethe und Schiller und Humboldt im Schrank. –
Meine Nacht war trübe, das Wort, das R. mir gesagt, anknüpfend an den Ausdruck, von welchem er behauptet, daß er mir zu eigen sei – die melancholische Begeisterung, kommt mir in den Sinn, und ich weiß, daß die Extase sich mir immer zur Träne verdichtet. –
Nachmittags kommt das Manuskript der Skizze zu Tristan und Isolde, welches R. Marie Muchanoff verehrt hatte, von Warschau hier an. Trauriger Besitz!…
Kindergesellschaft. R. instrumentiert. Er hat einen Sänger-Komponisten zu empfangen, welcher als halber Zwerg den Donner zu singen wünscht; R. findet, daß sie jetzt alle große Komponisten sind und daß, ob etwas von Schumann, von Cornelius oder von X sei, er es nicht unterscheiden könne, es scheint ihm alles gleich.
Zu Mittag hatten wir über das Chopin’sche Stück gestritten, welches Josef Rubinstein gespielt; R. wird bei den Figurationen, den Arpeggien, der gewissen Klavier-Lyrik zerstreut. Er spielt etwas aus der Walküre und sagt, er stünde in einem merkwürdigen Verhältnis zu diesem Werke, worin alles noch Problem für ihn sei, während es in München bereits abgedroschen sei. – Abends Spaziergang im Garten.