R. teilt mir mit, wie er die Bruchstücke aus der Götterdämmerung eingerichtet hat, er sagt: »Einzig, um dir das zu Gehör zu bringen.« Woher aber nur die Sieglinde? – – –
Wir sprechen vom Ring des Nibelungen, und R. meint, wie merkwürdig das sei, daß ohne Kenntnis des Schopenhauer’schen Systems er dieses so entworfen, er meint: »Hätte ich es gekannt, so wäre ich weniger unbefangen in der Wahl des Ausdrucks gewesen.« Er sagt: »Wie ich Schopenhauer zuerst gelesen habe, habe ich ihn gar nicht verstanden, weil ich die Kraft nicht mehr bei der Hand hatte, mit welcher ich mein Gedicht geschaffen.« –
Schöne Weihnachtssachen für die Kinder hat R. mitgebracht. – Er erzählt vom Prozeß Arnim, daß derselbe Bismarck mit Ruhm bedeckt habe! – In allem behielt er recht und bestünde großartig.
Konferenz zwischen Herrn Feustel und dem Notar Skutsch, woraus sich das Gaunerwesen des Herrn Batz vollständig ergibt. Freund Feustel soll nun sehen, wie R. aus diesem Verhältnis zu befreien ist.
Abends ist R. sehr müde; wir plaudern ein wenig, darauf beginne ich mit Lusch den Weihnachtsbaum zu schmücken. Was einigermaßen angreifend ist! Ich habe einen Creußener Apostelkrug für R. durch Hülfe des unentbehrlichen Juden Seligsberg[1] erobert! R. hatte sich ihn gewünscht.
[1] Vermutlich Benedikt Seligsberg, der ein Antiquariat in der Kanzleistrasse 15 betrieb.