- 03 September
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199. Richard Wagner, Bayreuth an Josef Hoffmann, Bayreuth – Donnerstag, 3. September 1874
03 September 1874199. Richard Wagner, Bayreuth an Josef Hoffmann, Bayreuth –Donnerstag, 3. September 1874
Hochgeehrter Herr!
Ich bedaure, Ihren Besuch, wenn er mir noch zugedacht ist, nichtabwarten zu können; wir erfuhren, als wir, die Herren Brandt und Brückner, andem, von dem ersteren Herren auch mit Ihnen verabredeten, Tage der Conferenzhier versammelt waren, durch eine Benachrichtigung der Frau Brandt inDarmstadt, dass Sie von dort sich auf Rheinreisen begeben und, ohneHinterlassung jeder Ad-resse, ihr nur die Erklärung abgegeben hätten, dass Sieam 5 September in Bayreuth einzutreffen gedächten.
Ich melde Ihnen nun (da ich diess, aus dem so bezeichneten Grunde nichteher schriftlich thun konnte), dass ich unter solchen Umständen es über michnahm, die bereits seit Wochen müssig hier stehenden Kisten, durch die HerrenBrandt und Brückner in meiner Wohnung öffnen zu lassen, um die Modelle prüfen,auch die Skizzen überhaupt erst den Herren Malern zeigen zu können. Skizzen undModelle sind von denselben Herren sorgfältig wieder verpackt, und vomVerwaltungsrath nach meiner Weisung den Herren Brückner nach Coburg zugeschicktworden.
Ich ersuche Sie demgemäss, mit diesen letzteren Herren an Ort und Stellein weiteres und näheres Vernehmen im Betreff der Ausführung der von ihnenübernommenen Arbeiten sich setzen zu wollen: sie, wie nicht minder Herr Brandt,sind von mir auf das Genaueste über die Abänderungen verständigt, welche imeinzigen Interesse der Deutlichkeit der scenischen Vorgänge von mir angeordnetsind: ich nehme an, Sie werden diesen Abänderungen keine Schwierigkeitenentgegenzusetzen haben, da sie nie den künstlerischen Charakter Ihrer Skizzenund Conzeptionen berühren.
Hochachtungsvoll Ihnen mich empfehlend verbleibe ich
Bayreuth.
3 Sept. 1874.Ihr
sehr ergebener Richard Wagner.Original: Wien WBR, IN 75.787
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- 19 September
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204. Richard Wagner, Bayreuth an Carl Voltz, Wiesbaden
19 September 1874___
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- 20 September
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205. Richard Wagner, Bayreuth an Adam Ludwig Mazière, Mainz
20 September 1874___
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- 23 September
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206. Richard Wagner, Bayreuth an Karl Klindworth, Moskau, Mittwoch, 23. September 1874
23 September 1874___
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Tagebucheintrag Cosima Wagner
23 September 1874___
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- 24 September
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207. Richard Wagner, Bayreuth an Adam Ludwig Mazière, Mainz
24 September 1874Text:
DeutschOriginal: Schott-Archiv digital
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Tagebucheintrag Cosima Wagner
24 September 1874___
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- 25 September
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208. Richard Wagner, Bayreuth an Hans Richter, Pest – Freitag, 25. September 1874
25 September 1874Text:
Deutsch___
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209. Richard Wagner, Bayreuth an Carl Voltz, Wiesbaden – Freitag, 25. September 1874
25 September 1874___
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- 26 September
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210. Richard Wagner, Bayreuth an Friedrich Feustel, Bayreuth – Samstag, 26. September 1874
26 September 1874___
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211. Richard Wagner, Bayreuth an Carl Voltz, Wiesbaden – Samstag, 26. September 1874
26 September 1874___
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- 27 September
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- 01 Oktober
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- 02 Oktober
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214. Richard Wagner, Bayreuth an Amalie Materna, Wien – Freitag, 2. Oktober 1874
02 Oktober 1874___
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215. Richard Wagner, Bayreuth an Carl Voltz in Wiesbaden – Freitag, 2. Oktober 1874
02 Oktober 1874Text:
Deutsch
English
Italiano
FrançaisOriginal:
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- 04 Oktober
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216. Richard Wagner, Bayreuth an Carl Brandt, Berlin – Sonntag, 4. Oktober 1874 (Telegramm)
04 Oktober 1874Text:
Deutsch
English
Italiano
FrançaisOriginal:
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217. Richard Wagner, Bayreuth an Josef Hoffmann, Pottenstein – Sonntag, 4. Oktober 1874
04 Oktober 1874Text:
Deutsch
English
Italiano
FrançaisOriginal:
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- 05 Oktober
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218. Richard Wagner, Bayreuth an Theodor Muncher, Bayreuth – Sonntag, 5. Oktober 1874
05 Oktober 1874218. Richard Wagner, Bayreuth an TheodorMuncher, Bayreuth – Montag, 5. Oktober 1874
Mein hochverehrter Freund!
Es istunumgänglich nothwendig, dass ich mit den vortrefflichen Freunden, welche dieMühen der Verwaltung unseres grossen Unternehmens sich aufgebürdet haben, indiesen allernächsten Tagen zu einer ernstlichen Besprechung im Betreff der zuergreifenden Maassregeln gegen die durch Hoffmann, Brückners u. - selbst -Brandt entstandenen Verwirrungen, zusammen komme.
Wir werdendabei leider Herrn Feustel entbehren müssen. Morgen oder übermorgen kommtdagegen Brandt hier an. Hätten Sie vielleicht Zeit, heute Abend um 8 Uhr - wohlauch mit Ihrer lieben Frau - ein wenig bei uns einzusprechen, so könnten wirvorläufig Einiges feststellen.
Mit hochachtungsvollen Grüssen
Bayreuth.
Sonntag 5 Oct. 74.Ihr
stets verbundener Richard Wagner.___
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219. Richard Wagner, Bayreuth an Josef Hoffmann, Pottenstein (TELEGRAMM) – Montag, 5. Oktober 1874
05 Oktober 1874219. Richard Wagner, Bayreuth anJosef Hoffmann, Pottenstein (TELEGRAMM) – Montag, 5. Oktober 1874
Erbitte Gegenwart zur Conferenz morgen 5 Uhr Nachmittag, nötigenfallsmit eigenem Geschirr reisen.
R. Wagner.
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- 09 Oktober
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Emil Buchner, Meiningen an Richard Wagner, Bayreuth - Freitag, 9. Oktober 1874
09 Oktober 1874Bei dem hiesigen großen Brandunglück sind auch mehrere Instrumente derHofkapelle mit verbrannt, namentlich Blasinstrumente. Ehe wir solcheanschaffen, wollte ich Sie bitten mir eine Frage zu gestatten: Welchr Stimmunggeben Sie den Vorzug und welche wird bei der großen Aufführung IhresNibelungenringes die maßgebliche sein? …
Original:
RWM___
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- 10 Oktober
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220. Richard Wagner, Bayreuth an die königliche Theater-Hauptkasse, Kassel (Postkarte) – Samstag, 10. Oktober 1874
10 Oktober 1874Sendung richtig erhalten. Alles in Ordnung.
Ergebenst
Richard Wagner.___
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221. Richard Wagner, Bayreuth an Carl Voltz, Wiesbaden – Samstag, 10. Oktober 1874
10 Oktober 1874___
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- 12 Oktober
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222. Richard Wagner, Bayreuth an Josef Hoffmann, Bayreuth – Montag, 12. Oktober 1874
12 Oktober 1874222. Richard Wagner, Bayreuth an Josef Hoffmann, Bayreuth – Montag, 12. Oktober 1874
Geehrter Herr und Freund!
Es ist nicht mein Wunsch, daß Sie von der ferneren Theilnahme an derAusführung der von Ihnen entworfenen Decorationen ausscheiden. Ich habe Ihnenbewiesen, daß es mir daran gelegen war, Sie mit den Herren, welchen jeneAusführung unmittelbar übergeben wurde, in einem, für den Fortgang der Arbeitengedeihlichen guten Einvernehmen zu erhalten.
In diesem Augenblicke kommt es mir nicht zu, die Gründe davon zubeleuchten, daß dieses nöthige gute Einvernehmen schließlich als unmöglich sichherausgestellt hat. Es genügt, anzunehmen, daß diese Unmöglichkeit Ihnen selbstoffenbar geworden ist. Die gleiche Ueberzeugung habe ich meinen HerrenVerwaltungsräthen mitzutheilen gehabt, ohne damit einen Wunsch auszusprechen.Mein einziger, wirklicher Wunsch ist, daß Sie und ich, zwei ehrenwerthe Männer,in Frieden - für jetzt - scheiden.
Was eine Ihnen zu zahlende Entschädigung betrifft, so gehörte dieseFrage in ein Gebiet, in welchem ich nur dann mit der für die ganze Durchführungmeines Unternehmens nöthigen Eigenschaft und Stärke mich bewege, wenn ich, wieich jeden Gewinn meinerseits ausgeschlossen habe - den von jeder Seite her zurstrengsten Sparsamkeit verpflichteten Verwaltern des ökonomischen Theiles jedeBestimmung nach ihrem Gewissen zu treffen überlasse.
Sobald sich der Antheil der Herren Brückner an der schließlichenHerstellung der Decorationen festgestellt haben wird, verspreche ich Ihnen mitBestimmtheit auch dessen zu gedenken, wie Sie in Zukunft, bei der weiterenVerwerthung des geistigen Autorenrechtes, für Ihren bisher genommenen Antheilzu entschädigen sein werden.
Mit der Bitte, Ihrer hochgeehrten Frau Gemahlin, sowie Ihrem HerrnSchwager mich angelegentlichst empfehlen zu wollen, reiche ich Ihnen für jetztdie Hand zum Abschiede und verbleibe stets Ihr
hochachtungsvoll ergebener
Richard Wagner.Bayreuth,
12. October 1874.
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- 14 Oktober
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223. Richard Wagner, Bayreuth an Adam Ludwig Mazière, Mainz – Mittwoch, 14. Oktober 1874
14 Oktober 1874 0:00 am - 0:30 am 1874223. Richard Wagner, Bayreuth an Adam LudwigMazière, Mainz – Mittwoch, 14. Oktober 1874
Geehrtester Herr!
Da es sich, der Form nach, immerhin um eine geschäftliche Correspondenzhandelt, und ich in diesem Sinne nicht meine hoch-geehrte Freundin, Frau B.Schott belästigen möchte, die blosse Anrede der Firma mich aber auch zu steifdünkt, wähle ich mir Ihre freundliche Adresse zur Beantwortung des gesternerhaltenen gefälligen Schreibens, so wie zur Zurücksendung des einen von mirvollzogenen Exemplares der mir vorgelegten Vertrage aus.
Hierbei bemerke ich, dass Ihr Brief mir besser gefallen hat als der Contrakt,da der erstere mir bis zu Ostern die volle Erfüllung meiner Wünsche verspricht,während der Contrakt von der einen Hälfte derselben schweigt.
Da Sie jedoch für die Erfüllung der von mir eingegangenenVerbindlichkeiten sich durchaus nur auf mein Ehrgefühl verlassen, so glaube ichrecht gut daran zu sein, wenn ich für die Erfüllung Ihres brieflich gegebenenVersprechens - bis zur Ostermesse nächsten Jahres mir womöglich noch 5000 fl.nachzuzahlen - mich ebenfalls auf Ihren freundschaftlich guten Willen verlasse.
Einzig, dünkt mich, könnte es immer noch zu Unübereinstimmungen zwischenuns führen, dass der von mir mit Bedenken betrachtete Punkt des früherenVertrages vom vorigen Februar, wonach eine Orchester-Ouvertüre einfach mit fl.1000 - statt als Minimum - taxirt war, durch den neuen Vertrag keinesweges zumeinen Gunsten berührt worden ist. Erhob ich jedoch damals, als ich jenenVertrag unterzeichnet zurücksandte, keinen besonderen Einspruch gegen diesenPunkt, weil in seinem persönlichen Verhalten zu mir bei dem damals nochlebenden Eigentümer Ihrer geehrten Firma mir ein beruhigender Rückhalt gegebenwar, so habe ich nun in dem Benehmen der hochgeehrten Nachfolgerin und ihreswerthen Herrn Geschäftsführers gegen mich wahrlich keinen Grund erhalten, jetztan eine Vorsicht zu denken, welche ich damals für unnöthig hielt. Gestatten Siemir also, auch für die Berechnung des Werthes meiner zunächst Ihnen zuliefernden symphonischen Compositionen mich an die Abmachungen zu halten,welche wir für die Taxation eines dramatischen Werkes im neuesten Contraktebesprochen und aufgezeichnet haben. Worüber denn genug gesagt sein möge!
Dagegen gereicht es mir zu wahrhafter Freude, schliesslich nochmals dergrossen Genugthuung zu gedenken, welche mir durch meine neuesten Beziehungen zuIhrem hochgeehrten Hause gewährt worden ist. Zweifeln Sie nicht daran, dass ichsehr wohl erkenne, wie die von Ihnen mir gewährten Vergünstigungen mir gewisswohl nur durch Ihre „Firma" zuerkannt werden konnten. Dieser Versicherunggemäss zählen Sie, bitte ich, auch auf ein entsprechendes Verhalten meinerSeits!
Mit dem Ersuchen, hierüber meiner hochgeehrtesten Freundin, mit meinenergebensten Grüssen, zugleich Bericht erstatten zu wollen, verbleibe ich inBesonderheit
Bayreuth.
14 October 1874.Ihr
herzlich ergebener
Richard Wagner.Eva ist ganz gerührt und von Dank erfüllt; gern gedenken wir, mit Frauund Kindern, Ihres freundlichen Besuches! -
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Vertrag mit Schott wird an Maziere gesandt.
14 Oktober 1874 0:30 am - 1:00 am 1874___
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- 23 Oktober
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190.1 Lorenz von Düfflipp, München an Richard Wagner, Bayreuth – Samstag, 23. Oktober 1874
23 Oktober 1874190.1 Lorenz von Düfflipp, Münchenan Richard Wagner, Bayreuth – Samstag, 23. Oktober 1874
Euer Hochwohlgeboren[i]
habe ich als noch zum letzten Geburtstagsgeschenke gehörig die erstjetzt durch Maler Heigel abgelieferten beiden Aquarelle zu übersenden undweiters im allerhöchsten Auftrage mitzutheilen was folgt:
1. Seine Majestät der König lassen für Ihren schönen und sehr langen Brief[ii] recht vielmals danken. -
2. Die Rückzahlungen an die k. Cabinetskasse zur Deckung eines frühererhaltenen Darlehens dürfen auch noch für das Jahr 1875 sistirt bleiben. -
3. Seine Königliche Majestät sind geneigt, die in Ihrem letzten Briefeberührte Büste[iii]anfertigen zu lassen und Ihnen zum Geschenke zu machen. Ich habe daher zubitten, mir Ihre Wünsche hierwegen des Näheren bekannt geben zu wollen. -
4. Dem eine Aenderung des Artikels III. des zwischen dem Verwaltungsrathedes Richard-Wagner-Theaters und dem k. Hofsekretariate abgeschlossenenVertrages[iv] bezweckenden Ansuchenbedauern Seine Majestät nicht entsprechen zu können, weil die königlicheCabinetskasse für Bauten p. fortlaufend große Zahlungen zu leisten hat und desbedungenen Rückersatzes ihrer Vorschüsse durch den Erlös von Patronats-Scheinenabsolut nicht zu entbehren vermag. -
Ich sollausdrücklich beifügen, daß Sie hierin durchaus kein Uebelwollen zu erblickenhaben, sondern daß Seine Königliche Majestät lediglich durch die Verhältnissegenöthigt die Bewilligung versagen müssen und deßhalb unangenehm berührt seinwürden, wenn diese Sache nochmals zur Sprache gebracht werden sollte. -
Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung
Euer Hochwohlgeboren
ergebenster
Düfflipp.München am 23. Oktober
1874.[Briefe undBriefwechsel in Einzelausgaben: König Ludwig II und Richard Wagner:Briefwechsel, S. 3773. Digitale Bibliothek Band 107: Richard Wagner: Werke,Schriften und Briefe, S. 27399 (vgl. BW-Ludwig II. Bd. 4, S. 212)]
[i]Erstmals abgedruckt bei Röckl (II,S. 135/136).
[ii]Siehe Bd. III, Nr. 483!
[iii]Vgl. Bd. III, S. 50.
[iv] Artikel IIIdieses am 20. Februar 1874 abgeschlossenen und sechs Tage später vom Königgenehmigten Vertrages, durch den dem Bayreuther Unternehmen ein seitens desköniglichen Hofsekretariats zu leistender Vorschuß von 100000 Talern gesichertwar, hatte folgenden Wortlaut: »III. Von dem Zeitpunkt der AllerhöchstenGenehmigung dieses Vertrages an gehen alle Einnahmen aus Patronatsscheinen fürRechnung der Kabinettskasse Sr. Majestät König Ludwigs II. und zwar insolange,bis der gemachte Vorschuß vollständig abgetragen sein wird.« (Röckl II, S.134.) Erst am 27. Sept. 1875 verfügte dann der König: »Ich gestatte, daß ZifferIII des im Februar vorigen Jahres zwischen Meinem Hofsekretariate und demVerwaltungsrate des Richard-Wagner-Theaters in Bayreuth abgeschlossenen und vonMir genehmigten Vertrages geändert werde und nach folgender Fassung zum Vollzuggelange, als: 'Zur Refundierung ebenbemerkter Vorschußzahlungen werden dieEinnahmen aus verkauften Patronatsscheinen bestimmt und zwar sollvon dem auf520 fl. festgesetzten Preise eines jeden Patronatsscheines, von Nummer 426dieser Scheine anfangend, ein Anteil von 315 fl. der k. Kabinettskassezufallen, der Rest von je 210 fl. aber dem Verwaltungsrate zur Bestreitung nochanderweitiger Ausgaben verbleiben.'« (Röckl II, S. 138.)
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- 18 Dezember
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(RWM) Richard Wagner, Bayreuth an Marie von Schleinitz, Berlin
18 Dezember 1874Wagner, Richard: eigenhändiger Brief von Richard Wagner an Marie von Schleinitz. Bayreuth , 18.12.1874. NA I A 4 a Nr. 13 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0305-7035 / CC-BY-NC-ND-License (4.0)
Nicht in RW - Sämtliche Briefe enthalten (Anm. VL)
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- 19 Dezember
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Reise Richard Wagners nach Leipzig.
19 Dezember 1874 13:00 pm - 21 Dezember 1874 15:30 pm 1874___
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- 20 Dezember
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Reise Richard Wagners nach Leipzig.
19 Dezember 1874 13:00 pm - 21 Dezember 1874 15:30 pm 1874___
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- 21 Dezember
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Reise Richard Wagners nach Leipzig.
19 Dezember 1874 13:00 pm - 21 Dezember 1874 15:30 pm 1874___
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- 29 Dezember
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Richard Wagner - Ludwig II. (484)
29 Dezember 1874484.
Mein huldreichster König!
Mein erhabener Wohlthäter und
Freund!Wohin sollte ichblicken, wenn ich am Schlusse dieses Jahres den Quell der Gnade aufsuchen will,aus dem ich auch diessmal all mein Gedeihen schöpfen durfte? Nur bei Ihnen habeich ihn zu suchen, nur auf Sie darf ich den Blick richten; da wo Sie thronen,lebt mein Heil! - So schweben Sie nun aber auch über mir, dem Sinnenden, wiedie Abbildung meines Wohnsaales es Ihnen zeigt, wo Sie freundlich ermuthigendauf mich herabblicken, wenn ich vom Arbeitstische gedankenvoll in die »Welt«hinausschaue. - Mögen Sie, Liebevollster, es mir nicht verargt haben, dass ichdie früher gnädigst verlangte schriftliche Schilderung auch meiner Wohnungdurch diese Blätter1 zu ergänzen suchte, welche ich so kühn war, Ihnen für denWeihnachtstisch zu übersenden. Wie sehr ersehne ich ein beruhigendes Wort auchhierüber! Es scheint aber, ein König will nur durch Gnaden-Spenden zu unssprechen: so geschah es auch jetzt wieder, wo mir das holde Christkind eine soreiche und edle Bescheerung von meinem Könige brachte! Wie unendlich gütig,zart und liebreich sind Sie doch immer, mein angebeteter Freund! Muss ich zuZeiten in ein Bangen darüber gerathen, dass ich doch wohl mit zu schweremGewichte an Ihrer Gnade, an Ihrem Gedenken, ja, Ihrem Erinnern hänge, und dassein König, stets in Selbstaufopferung für das Ganze begriffen, oft wohl dasEinzelne - sei es auch zu Zeiten ihm das Liebste! - aus dem Auge zu verlierenhabe: so kommt doch dem durch Ihre Huld Beglückten stets, gerade zur rechtenZeit ein Gruss der Gnade zu, welcher dann wie ein Sonnenstrahl das Dämmerlichtdes geheimen Bangens durchdringt.
So danke ich Ihnen nun wieder, alsHochbeglückter, Gnadenerleuchteter!
Auf! Die Sonne hat ihren Lauf gewendet: siesteigt hinan. Julfest wird gefeiert! Bangen und Sorgen, die Begleiter ihrerablaufenden Bahn, weichet und bleibet dort versenkt im Pfuhl der Zeiten! Daszeitlose Ewige leuchte hell! Hinauf führe einzig seine Bahn, in die letzteHeimath!
So laute mein Glückwunsch! Nur Einem kannich ihn bieten, dem gnadenreichen Herren meines Lebens, welchem ewig huldigendich ersterbe als
Sein
unzerstörbares Eigen:Richard Wagner
Bayreuth29 Dez. 1874
Fußnoten
1 Bilder des Aeußeren und Inneren von Wahnfried!
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