Category: Januar 1874
„Wer keine Nation bekennt, ist so gut wie nicht geboren, ohne Geburt“, „so bin ich“, antworte ich lachend. „Die Frau hat das Vaterland ihres Mannes, von je haben die Männer fremde Weiber genommen, welche wie die Vögel bestimmt sind, den Samen hin und her zu tragen. Die Frau geht ihrer…
View moreIch las gestern abend für mich die 12 anonymen Briefe eines ästhetischen Ketzers; lauter gesunde Ansichten, von welchen man nicht recht begreift, wozu der Autor sie auszusprechen sich gedrungen fühlt. Auch ist schießlich alles aus „Beethoven“ und „Kunst & Politik“ entnommen und es fehlt die philosophische Grundlage. – In das…
View moreR. hatte eine schlechte Nacht; „wenn man es nur über sich bringen könnte, nicht immer an die Sache zu denken“. Daß noch 25 000 Gulden Schulden darauf stehen, ist förmlich erdrückend. Wie eine Ironie sind alle Notizen, die kommen; Wagner-Konzerte in London, Erfolg der Meistersinger in Köln, Bitten um Autographen…
View moreR. hatte eine üble Nacht, wilde Träume, unter anderm, daß Frau Wesendonck ihm ein jüngst geborenes Kind zeigte, bei ihr höre das nicht auf, bemerkend; dann, mit der größten Naivität, gab sie dem Kind, welches eine seltsamen Kopf-Putz hatte und frühreif war, daß R. vermeinte, es hab weißes Haar, die…
View moreR. ist nicht wohl, trotzdem das Wetter besser geworden ist. Zu viele Sorgen wühlen in ihm herum. Des Morgens beide am Hause, um die Hildebrand’schen Aquarelle zu verteilen. Nachmittags auch, die Kinder schlittschuhlaufend, Fidi, welcher zwei Pfefferkuchen dort erhält, gibt Evan den größten, wird dann darüber wütend: „Ich muß das…
View more„Du krönst mich mit deiner Barmherzigkeit“, sagt mir R. am frühen Morgen, „du bist nicht nur die Krone meines Lebens, du bist die der Welt.“ — Ach! und nichts kann ich für ihn. Er schreibt an Heckel einen Brief für den Gr. von Baden* und sagt: „Man tut das, aber…
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