Category: Juni 1874
Erster Besuch am Morgen: Freund Lenbach; herzliche Freude des Wiedersehens. Um ein Uhr die kleine Gräfin*, freundliches Zusammensein. Lenbach erfreut uns durch sein Vergnügen an Bayreuth, das er interessant findet. Fahrt nach Eremitage. Richter kehrt mit den Kindern zu Fuß heim, verstaucht sich dabei den Fuß. Große Unterbrechung der Arbeit;…
View moreWundervolles klares Wetter, gestern zeigte mir R. die Mondsichel mit dem Abendstern, das schöne Zeichen am Himmel. Die Marmorplatten auf dem Hause werden mit dem Spruch eingesetzt, die Leute auf der Straße blicken neugierig hin. Wir erhalten Berichte über Tristan und Isolde in Weimar, einen sehr hübschen von G. Davidsohn,…
View moreDas Wetter wird wieder mild. Viel mit Lusch gearbeitet. – Manche Rechnung läuft ein, ich bemerke zu R., wie seltsam dies sei, daß ich, welche eigentlich keine Geldnöte gekannt, beständig in Sorge sei, und daß er, welcher so darunter gelitten, niemals von Angst befallen sei. Dr. Haase hat seinen Prozeß…
View moreMit Maurer allerlei zu tun, der Saal wird nicht fertig. R arbeitet, befrägt sich häufig, da er kein Orchester hört, ob er nicht zu viele Instrumente nimmt. Nach Tisch Jugend-Erinnerungen, Shakespeare Scha-kes-pe-ar ausgesprochen, bis eine Frau Dr. Schneider, mit welcher seine Familie in Blasewitz einen Sommer gewohnt, ihm gesagt hatte,…
View moreSehr kaltes Wetter; R. ruft mir am Morgen zu, ich möchte zwei Pelze zum Morgenkaffee im Sommerhäuschen anziehen. Die Kinder, in der Kirche, erlauben einiges Abmachen (an den Sänger Scaria, auch an Sascha Ritter wegen der Kapellmeisterstelle in Hamburg). Nachmittags hoffte ich auf die Götterdämmerung, allein sie blieb aus; auch…
View moreUnterricht von Lusch; Überlegen wegen der Pension, erste Turnstunde. R. liest in Finlay des Morgens und zieht die Parallele der Idee des römischen und der Idee des deutschen Reiches; »wie sich als ein römischer Bürger anzusehen der ganze Stolz noch war, als es gar keinen wirklichen Römer mehr gab, so…
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