R. immer bei seinem Briefe; zu Mittag der Pr. Schulze, Herr Mazière, Geschäftsführer des Hauses Schott, wegen Revision des Kontraktes (noch nicht zu Stande gekommen), und unser Sgraffito-Künstler.
Nachmittags habe ich viele Briefschaften zu erledigen, enthusiastische Studenten etc. Abends Musik, Strauß’sche Walzer, von dem Verleger Rózsavölgyi[ii] aus Pest freundlichst geschickt und von Herrn Rubinstein zu unserem großen Vergnügen gespielt.
Brief des Vaters; Fürstin Wittgenstein[iii] ist sehr schwer erkrankt in Rom. Freund Feustel hat in München Rat Düfflipp gesehen und ihn höchst übler Laune gefunden. Wenn wiederum eine Anforderung für das Theater käme, so würde er sich energisch dagegen stemmen! Feustel hatte uns am Morgen gemeldet, daß Geld sehr not tue. R. denkt an ein Konzert in Pest.
Große Unannehmlichkeiten mit den Malern Brückner und Hoffmann, welche sich Gott weiß wie legen werden.
[i] Von Cosima fälschlich »28ten« datiert; ab hier in der Handschrift fehlerhaft bis einschließlich 4. Oktober.
[ii] Rózsavölgyi & Comp., ungarischer Musikverlag.
[iii] Carolyne Elisabeth Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg (1819 – 1887), ukrainisch-polnische Adelige und Lebensgefährtin von Franz Liszt.