Beim Frühstück, wie wir über seine Frau sprachen, sagte mir R.: „Von der Wirklichkeit meines ganzen früheren Lebens, wüßte ich nichts, wenn ich nicht die paar Opern von mir hätte.“ –
Bei Tisch sagte R.: Wenn ich zu den Sozialisten zu sprechen hätte, würde ich diese drei Axiome aufstellen: 1. Es gibt gute und schlechte Menschen, 2. Der Reiche ist nicht glücklicher als der Arme, 3. Wenn ihr den Landmann nicht unter euch habt, nicht mit ihm einig seid, ist eure ganze Bewegung keinen Schuß Pulver wert. –
Mit den Kindern Vor- und Nachmittag spazieren; abends Depesche von Herrn Brandt, auch mit ganz ungefähren Bestimmungen; R. sehr unangenehm davon berührt, sagt, es sei, als ob alle sich einen Scherz mit ihm machten. Gestern schrieb er an Hofrat Düfflipp, um schleunige Entscheidung bittend. –
Malwida schreibt; wie R. mit einiger leiser Ironie den Brief liest, sage ich zu ihm: „Du bist früher nicht so scharf gegen deine Freundinnen gewesen.“ „Ich kannte das andere nicht – und sie kennen keine Wunden.“ In Freytag gelesen, mit Entsetzen über dessen Stil. „Wozu sind nun unsere Schulen da?“ – – –
Wir beschließen den Abend mit „O Haupt voll Blut und Wunden!“ „Es ist wahr, es gab zu dieser Zeit keine großen Männer, aber Stunden der Weihe“, sagt R.