Eigentlich sollten wir heute fort, doch wurden sie nicht fertig mit mehreren colossalen eisernen Monstren, die fast 12 Tonnen jede wiegen. Der gute Fidi hatte im Hôtel etwas vergessen und fuhr deshalb in einem Jinrikisha nach der Stadt gegen ½ 10 Uhr. Zuvor Frühstück! –
Wie komisch, da erscheint auf einmal wieder der schon halbvergessene Porridge und die Marmelade. Wir haben uns so schnell dem Schiffsleben entwöhnt, werden aber ebensoschnell wieder uns daran gewöhnen. –
Die Fahrt in die Stadt war sehr heiss u. ich bedauerte meinen kleinen Chinesen, der mich zog. Denen scheint’s aber wenig zu thun. Er lachte freundlich, als ich ihm sagte: matahari panat! [die Sonne ist heiss] u. ihm mehr als nötig gab.
Ich verbrachte den Vormittag in der Stadt, las bei Emerson die neu angekommenen Zeitungen. Donnerwetter, da regnen ja die Majestätsbeleidigungen! Überhaupt muss es recht hässlich jetzt bei uns aussehen! –
In einem Chin-Laden kaufte ich für Wahnfried 2 Bambus-Matten; dann lunchte ich, nahm vom unglaublichen Hôtelier Abschied, der etwas wie Herr Davidson[1] u. Hanau[2] aussieht, wie ein Geier humpelt u. dabei ehemaliger Capitän sein will. –
Im Hôtel gab mir mein Holländer eine Empfehlung an einen seiner Freunde in Manila mit. Nachmittags fuhr ich zum Schiff; wir kommen erst morgen früh fort. Abends beim Ausladen der colossalen Eisenstücke zugesehen. Zwei darunter wogen 12 Tonnen; das eine war eine amerikanische Schlacht-Maschine.
[1] George Davidson, Herausgeber des Börsencouriers und bekannter, treuer Wagnerianer.
[2] Ein Bekannter aus Frankfurt.
Dienstag, 5. April
Singapore