Donnerstag 12ten (12. März 1874)

Cosima Wagner Tagebücher

R. hatte eine üble Nacht und klagt dem Dr. sehr, als dieser zu ihm kommt; doch arbeitet er; Richter schreibt, glücklich über die Nachricht, die er erhalten hat, er wird sich frei zu machen wissen. Frau von Meyendorff (1) erwählt mich zu ihrer Vertrauten, und was soll ich raten zwischen ihr und dem Vater, ich kann ihr selbst nicht mitteilen, daß ich längst u des Vaters Absichten weiß. –

Andauernde unangenehme Brunnen-Affaire. Abends geht R. in das Kränzchen beim Kirchenrat Dittmar; ich verplaudere die Zeit mit den zwei Großen und suchend, im Scherz gute Keime zu legen. Gott geb dem seinen Segen.

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(1) Olga von Meyendorff (1838-1926), Geliebte von Liszt; als Cosima ihr zum ersten Mal 1872 begegnet, schreibt Sie: … die Frau aber, leider, sehr unangenehm. Sie benimmt sich kalt und ablehnend.

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