R. sehr leidend, muß zu Bett bleiben bis zu Mittag. Herr Niemann geht auf die Jagd; nachmittags Herr Voltz, welchen R. sehr vornehmen muß, da er wirklich die Unverschämtheit gehabt, für die etwaige Vergebung von Tristan und Isolde einen preußischen Orden zu fordern! Auch haben sie (Batz und Voltz) R. manches abgezogen, worauf sie keinerlei Recht haben. Darauf Herr Schmeitzner[i], der Zukunfts-Verleger, welchem R. vorschlägt, den Verlag von Fritzsch (welcher in großen Nöten sich befindet und durchaus als geschäftsuntüchtig sich erweist) abzukaufen. Darauf Herr Niemann und abends BonHofmann[ii] aus Wien, ein wichtiger Mann, welcher mancherlei aus der dortigen Welt berichtet und behauptet, diesen Winter würde etwas für Bayreuth zu machen sein. Früh zu Bett gegangen. Hans hat Lusch geantwortet, sehr traurig und leidend!…
[i] Auf Grund ständiger Schwierigkeiten mit seinen Agenten Batz und Volz und seinem Verleger Fritzsch wünschte sich Richard einen seriösen Verleger, der seine Interessen vertreten sollte.
[ii] Leopold Friedrich Freiherr von Hofmann (1822 – 1885), ab 1876 k.u.k. Reichsfinanzminister, ab 1880 Generalintendant des Wiener Hoftheaters.