Donnerstag 27ten (27. August 1874)

Cosima Wagner Tagebücher

R. heute etwas wohler, hoffentlich keine Störung!

— Deutschland isoliert in der Anerkennung Spaniens, Rußland weigert sich entschieden, Gott entferne einen Konflikt! R. schreibt Briefe in der großen Angelegenheit, ich gebe den Kindern Unterricht. 

Nachmittag Kaffeegesellschaft bei Frau Raila! – Der Abend aber gehört uns, er beginnt mit trüben Erörterungen, soll ich Hans einladen, seine Kinder zu besuchen?? – – Wir lesen darauf den 2ten [Akt] von »Eduard III.«, und von dieser Größe und Schönheit überwältigt verliert sich aller Schmerz in Begeisterung, gesegnet seien sie, die Großen, die uns auf ihre Schwingen nehmen, die Stimme der Not folgt nicht dem mächtigen Flug, wie sie selbst vergaßen, vergessen wir mit ihnen, wer könnte ihnen danken! – 

Herrliche Mondnacht, ich trete auf die Zinne und bete – werde ich Erhörung finden?… Große Freude an Fidi’s Blick. – 

Zu Mittag erzählt R. von Fallmerayer’s Buch.

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