Wiederum eine üble Nacht für R. – dabei die furchtbare Arbeit, welche er noch zu vollenden hat, und die furchtbare Unternehmung mit allem, was sie mit sich führt! Es ist mir zuweilen, als ob wir unterliegen müßten – zu den Sorgen um sein Wohl gesellt sich bei mir die Sorge um die Kinder, die Sorge um die materiellen Verhältnisse. –
Der Ärger (wie er ihn neulich bei der Unterredung mit Voltz und Batz gehabt) ist nun R. durchaus schädlich, und wie ist dieser zu vermeiden. Beim Frühstück spricht R. von den Schriften Constantin Frantz’; gegen diese Kritik läßt sich nicht viel sagen, nur daß er dabei die Größe der Persönlichkeiten übersieht und den Ultramontanen in die Hände arbeitet. Gewiß ist die frivole Art, mit welcher alles preußischerseits betrachtet wird, schlimm, auch die burschikose Furchtlosigkeit vor dem allgemeinen Stimmrecht, vor den Juden u.s.w. vom Übel, allein wer hat Deutschland schließlich geholfen? –
Brief von Herrn Feustel, welcher mir auf meinen Wunsch unsere finanzielle Lage darstellt; dieselbe ergibt sich als eine ziemlich schlimme, er rät mir dazu, mir von Hans die Mittel zur Pensionsbestimmung für die zwei ältesten Kinder geben zu lassen, was mir so schwerfällt, daß ich lieber an eine Verzögerung dieses Besuches denke! …
R. holt mich ein, wir gehen einen Besuch abzustatten in die Innenstadt, bei schönem Herbstwetter prangt unsere kleine Stadt. Abends Dilettantenkonzert, ich gehe hin mit den zwei Ältesten. Frau Grün singt und kommt dann zu uns; die Fricka ist mit ihr abgemacht.