Februar 2ten (2. Februar 1875)

Cosima Wagner Tagebücher

R. träumte wiederum von schimpflicher Behandlung, ja selbst vom Zuchthause, wohin er gebracht wurde; wahrscheinlich veranlaßt durch die Gespräche, welche das seltsame Urteil, hier vor kurzem gefällt (ein Räuber, Mörder etc. wurde auf mehrere Jahre Zuchthaus nur verurteilt), uns eingab. R. ist sehr gegen das Geschworenengericht; und die Erfahrung lehrt, daß kein Mensch im Zuchthause besser wird. – Im zweiten Traume sah mich R. Mazurka tanzen. – 

R. etwas wohler, sehr gequält aber durch den Ausschlag an seinen Fingern. – Nachricht von einem großen Erfolg Hans‘ als Dirigent und Virtuos in Edinburg. 

Abends Herr Glatz, welcher doch einige Hoffnungen wieder erweckt. Der Brief eines Conditor-Gehülfen erregt viel Heiterkeit. 

R. sehr zufrieden mit Gfrörer. Zitiert mir die Antwort von Christus auf die Frage, ob er der Messias, »ich habe euch alles gesagt, warum glaubt ihr mir nicht«, zum Vergehen wehmütig erhaben.

Albumblatt für Betty Schott

Am selben Tag sendet Richard das versprochene Albumblatt an seine Verlegerin Betty Schott und widmet ihr damit „erste musikalische Regungen welche ich seit der erschöpfenden Ausführung der Götterdämmerung wieder verspüre.“

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