Die Kinder stecken 61 Lichter auf die Badewanne R.s und umgeben dieselbe mit Kränzen und Blumen-Stöcken, ganz aus sich; heiteres Lachen darüber. Tauben fliegen zum ersten Mal aus dem Haus und umflattern das unsrige. Ich feiere dieses Jahr R. nicht.
Marie Dönhoff kommt in ihrer ganzen Lieblichkeit um 9 Uhr früh an, und Freund Gersdorff findet sich zu Mittag ein. Die Kinder sagen ihr Gedicht, nur Eva kann nicht vorwärts. Nach Tisch Ausfahrt nach dem Theater. –
Heimkehr bei trübem Wetter, um 8 Uhr Ständchen der Liedertafel und Militärmusik (am Mittag hatten sie sehr hübsch Kaisermarsch und Pilgerchor gespielt). R. trinkt aus dem silbernen Horn mit ihnen und dirigiert sie, inmitten des heftigsten Jubels erhalte ich eine Depesche – Marie ist gestorben, sanft entschlafen, die Leute ziehen ab bei dem gemeinsten Marsch – so wird hienieden unser Schluchzen begleitet. Ich verschweige R. die Nachricht. Bei Tisch hatte ich ihrer gedacht.