fuhren wir an den Inseln Poullo Condore vorbei, die den Franzosen gehören. Gegen 6 Uhr am selben Tage kamen wir an die Mündung des Saigon-Flusses, die sich zu einem grossen Delta mit vielen Armen erweitert. Rechts liegen einige kleine Vorgebirge mit Leuchtturm, links ist alles flach. Ein französischer Pilot kam an Bord, um das Schiff den Fluss hinauf zu dirigieren. Saigon ist die Hauptstadt des französischen Cochinchina, hat 50 000 Einwohner, worunter 3000 Franzosen, viele Militärs u. Kaufleute.
Die Nacht war gekommen und der Mond, noch halb voll, leuchtete über der öden Flusslandschaft. Rechts u. links vom Strom sind niedere Gebüsche, in denen es an Schlangen, Crocodilen und Tigern nicht Mangel haben soll. Das Klima ist nicht gesund und man hat gewöhnlich sein Fieber durchzumachen; die Luft ist schwül und bewegungslos und das ganze hat etwas Unheimliches an sich.
Wir fuhren einige Zeit weiter, bis zum Zusammenfluss zweier Mündungsarme; dort ankerten wir, da man nicht weiter durfte infolge der Überfüllung des Hafens; wir liegen ungefähr 7-8 Meilen von der Stadt entfernt. Um 12 Uhr leben wir uns in die Kabine. –
Freitagmorgen, 8. April
Cochinchina