Liebes Fräulein!

Richard Wagner an Marianne Brandt, Berlin

Wie kann man Jemandem in meiner Lage solche Noth machen?

– Was geschehen ist konnte nicht anders geschehen. Setzen Sie ein ganz persönliches Interesse dem Gelingen einer unerhörten Unternehmung entgegen, so mögen Sie Recht für sich haben, aber übles und sich rächendes Unrecht an dem Andern. Entscheiden Sie sich nach Ihrem Sinne, so kann ich natürlich Sie nicht zu den Unsrigen zählen, und nehme somit, dankend für die schönen Accente der Waltraute in unsrem Saale, Abschied von Ihnen.

Hochachtungsvollst
Bayreuth
6 Febr. 1875

Ihr ergebener
Richard Wagner.

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