Immer Einrichtung! – R. erhält wiederum einmal eine Korrektur von Basel, ihm völlig erwünscht, da er doch – auch! – an seine Partitur nicht gehen kann. –
Beim Nachmittagskaffee sagt er mir, nachdem er mich lange angeblickt: „Freundin! Du bist meine Freundin. Nicht nur, daß du mein Fleisch und mein Blut geworden bist, sindern du bist das einzige Wesen auf dieser Welt, von dem ich sagen konnte: Hier ist Rast und Ruhe, hier ist Friede.“ – –
Ein Amerikaner sucht uns heim, er ist von New Yorker Herald hieher gesandt, um Notizen über das Theater zu geben, und er will sich 8 Tage hier aufhalten.
Wir lesen abends nicht, eine Erfahrung mit den zwei älteren Kindern betrübt uns wiederum tief. Langes Erwägen. –
Am Schluß des Abends sage ich zu R., ich möchte mit dir auf einer einsamen Insel sein, „das sind wir ja eigentlich“, sagt R., „ich lebe jetzt nach meinem Tode, das muß man erreichen können, dem guten Haydn wurde es zu Teil, der eigentlich mit Mozart’s Auftreten tot war und nach Mozart’s Tod sein Bestes schuf und auch genoß.-
Und wie erstorben ist mir die ganze Welt; eine Welt mir Freytag und Gutzkow als Berühmtheiten, ich habe keine Fühlung mehr für sie. Gott, wenn ich an meinen Onkel Adolph denke! Diesem hätte ich dich mit Stolz vorstellen können, dir sagen, von dieser Race stamme ich ab. Der schöne sanfte Ton seiner Sprache, die edle freie Bildung seines Geistes, er war so recht aus der Goethe’schen Schule hervorgetreten“.
Vorher hatte er des Pfarrers in Possendorf gedacht, „ein herrlicher Mann“ mit den buschigen Augenbrauen, und des Collaborators Heine, welcher abends, ihnen in der Je-länger-je-lieber-Laube vorlesen kam, während, von dem Schein der Laterne abgezogen, die Nachtfalter umherflatterten, was sich R. so einprägte. Er blickte in die Biographie, und ob der Einzelheiten sich verwundernd meinte er, er habe sich dessen nur einmal erinnert, um es mir mitzuteilen.