In der Frühe mich aufgemacht, um die unpünktlichen Menschen zu drängen. – Von Mittag Beschäftigung mit dem Baum, ich sage zu R., daß das Motto für die Weihnachts-Zeit »Unsinn du siegst«[1], R. arbeitet an einem Brief über die Aufführung der »Jessonda«[2]. Abends kommen unsere vier Musiker, und während ich auf der höchsten Leiter stehe, reichen mir die Nibelungen-Kanzler die verschiedenen glänzenden Gegenstände; R. spricht dabei von dem Urchristentum von Gfrörer, welches er mit dem größten Interesse liest. Gegen elf Uhr sind wir fertig.
[1] Bild: „Unsinn, du siegst, und ich muß untergehn!” Friedrich Schiller, Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie, 1801.
[2] Brief über die Aufführung der „Jessonda“: „Über eine Opernaufführung in Leipzig. Brief an den Herausgeber des ‚Musikalischen Wochenblattes‘.“, vom 28. Dezember 1874, erschien 1875 bei Fritzsch.