Mittwoch 7ten (7. Oktober 1874)

Cosima Wagner Tagebücher

In der Frühe wandre ich zum Bürgermeister, um denselben zu ersuchen, die Konferenz ja nicht früher anzuberaumen, als er derselben wird beiwohnen können. 

Nichtsdestoweniger ist der Herr Hoffmann früher da, zum Ärgernis R.’s. Bis nach sieben Uhr dauert die peinliche Sitzung, in welcher Herrn Hoffmann seitens R.’s und Herrn Brandt’s alle seine Vergehen der Anmaßung, Obstination, Geldgier vorgehalten werden und in welcher sich der ganze traurige Charakter dieses Menschen enpuppt; trotzdem weder Herr Brandt noch die Maler Herren Brückner mehr etwas mit ihm zu tun haben wollen, ist er nicht dazu zu bewegen, seinen Kontrakt zu lösen, und besteht er auf der Zahlung einer Beaufsichtigung, welche nicht stattfinden kann, während er der einzige ist, welcher bis jetzt starke Einnahmen von der Unternehmung (5000 Th. und Überlassung des Eigentums der Skizzen) erzielt hat. »Ein an Herz und Geist verklausulierter Mensch«, wie R. sagt. – 

Abends spielt uns Herr Rubinstein mehreres vor.

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