Sonnabend 24ten (24. Oktober 1874)

Cosima Wagner Tagebücher

R. arbeitet, und ich schreibe einige Briefe, nachdem ich Ordnung gemacht habe. Von der Reise erkältet kann ich nicht viel tun, außer die Broschüre des Professors weiterlesen, welche mich wirklich tief erregt. 

R. geht nachmittags mit Fidi aus, bei Angermann redet ein Fremder den Kleinen an: »Kannst du auch Bier trinken«, Fidi schweigt, sagt dann schüchtern »ja«, worauf R.: »Der Knabe kennt Sie nicht, bester Herr!« – – R. freut sich Fidi’s, sagt: »Gott, einen solchen Jungen bei mir zu haben, der mich Papa nennt und alles frägt; es ist zu schön!« – 

Ich richte den Dürer als Blumentisch ein. R. findet einen Brief des Rat Düfflipp, [er] fordert die Zahlung der Patronatgelder an die Kabinettskasse, R. erwidert ihm, ihm beweisend, daß dann der k. Credit zu nichts geholfen. – 

Abends die Musiker, eine Haydn’sche Symphonie wird vorgenommen, darauf die Tannhäuser-Ouvertüre.

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