Den heutigen Tag nahmen wir uns vor, ruhig zuzubringen, um Briefe und Tagebuch zu schreiben. Erst nach dem Luncheon gingen wir aus u. zwar nahmen wir ein Jinrikisha nach den Whampoagärten wieder, denn ich wollte gern etwas Lothus zeichnen. Bevor wir hingelangten, kauften wir uns für 1 Cent ein Glas Agar-Agar auf der Strasse; es ist dies ein Gélée aus Seetang, dunkelbraun und es wird etwas Cocusmilch hinzugegossen, um es flüssig zu machen. Es schmeckt recht gut, etwas wie unsre Malz-Husten-Bonbons.
Im Garten, der wieder so herrlich duftete, fand ich bald einen hübschen Platz unter einem blühenden Busch, um die Wunder-Pflanzen zu zeichnen. – Wie waren sie wieder schön, wie glitzerten die Regentropfen dick auf den zartadrigen Blättern. Clement sass in der Nähe und las Peregrine Pickle.
Wir mussten bald wieder fort, da ein Gewitter drohte. Im Hôtel angelangt trafen wir den Capitän, der uns aufforderte, nach dem Botanischen Garten zu fahren. Wir thaten es und hatten eine sehr schöne Fahrt; natürlich mussten wir auch die english Militäry-music anhören, die kleine urblöde Walzer spielte u. natürlich mit dem God save the Queen endete. Im Hôtel speisen wir zu dritt; darauf spielte Clement mit dem Capitän – billard. Ich ging mit einem Holländer, mit dem ich mich am Nachmittag unterhalten hatte, in’s nahe Hôtel de l’Europe, um dort Billard zu spielen und mit einem fanatischen anti-semitischen Deutsch-Russen Lemon-Squash zu trinken.
Der Holländer ermahnte mich dringend nach Java zu fahren; das sei das herrlichste Land etc. Obwohl er natürlich die Colonie seines Vaterlands über Gebühr loben mochte, so kriegte ich doch riesige Lust hinzugehen und wenn es irgendwie von Hongkong klappt, die nach Manila fährt, so thun wir es, da auch Clement es sehr vorzieht. – Gegen 11 Uhr zu Bett, nicht besonders geschlafen.
Sonntag, 3. April
Singapore