R. trinkt jeden Morgen sein Marienbaderwasser, welches ihm gut bekommt; ich gehe in die Kirche zur Installation eines neuen Pfarrers durch den Dekan.
R. liest die klägliche Anzeige des Todes von Marie Muchanoff in der Zeitung, er frägt sich, ob er über sie schreiben sollte, aber wie! Seid klug wie die Schlangen, aber ohne Falsch wie die Tanten, es müßte künstlich sein, und das lähmte ihn, ich bitte ihn sehr, es zu tun. –
»Das jetzige einzig mögliche Katholikon«, sagt heute R., »ist die Musik und Beethoven als Großpriester.« – Zurückkunft R.’s*[i], welcher in Bezug auf unsere Unternehmung gute Nachrichten bringt, während seine Berichte von den Aufführungen des Freischützens in Dresden, des Lohengrin in Berlin grauenvoll sind. Abends J. Rubinstein, welcher dem Vater auf jüdische Art sehr zu seinem Vorteil allerlei abgeguckt hat.
[i] Richters.