Sonntag 8ten (8. November 1874)

Cosima Wagner Tagebücher

Große Kinder in der Kirche, kleine um mich spielend, dann Besuch empfangen, während R. arbeitet. Spaziergang am Nachmittag mit den Kindern. 

Abends gewährt uns Herr Rubinstein eine große Freude durch den Vortrag der Sonate op. 111[i]. Für den ersten Satz fehlt ihm Sicherheit und Kühnheit der Persönlichkeit, den zweiten aber spielt er sehr schön und zart. Für den ersten gehört »Liszt in seiner wildesten Zeit« – sagt R. – Unglaublich schönes Werk, welches einem den heiligen Born des Segens erschließt.


[i] in c-moll, von Beethoven.

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