Theuerster Freund!

Richard Wagner an Friedrich Feustel

Ich kann unmöglich an einen Abschluss in der Angelegenheit, welcher Sie eine so warme und nicht genug verdankenswerthe Theilnahme widmeten, gehen, ohne Sie hiervon zu unterrichten und nochmals zu Rathe zu ziehen. Sie wissen, dass Herr Notar Skutzsch auch in Leipzig ohne Aussicht auf eine rechtliche Lösung jenes Vertrages mit den Hrn. Voltz u. Batz geblieben ist: der von Ihnen angerathene Weg der Untersuchung ihrer Bücher etc. dünkt mich zu jeder Zeit einzuschlagen, und bleibt uns unbenommen.

Einstweilen liegt mir, wie Sie ebenfalls wissen, ungemein viel daran, zunächst freie Hand für meine Unterhandlungen in Wien zu gewinnen. Desshalb bleibt mir wohl nichts anderes uebrig, als mich gegen diese Herren so in das Vernehmen zu setzen, wie ich diess mit dem Schreiben vorhabe, von welchem den Entwurf Ihnen hiermit zur erbetenen Prüfung ich Ihnen vorlege. Wollen Sie die Güte haben, dann auch Herrn Skutzsch zu gleicher Prüfung denselben zu über-senden?

Ich wünsche vor Allem Ihre Billigung, oder – nötigenfalls – Correctur.

Bald hoffe ich Ihnen über manches Andere nicht unerfreuliche Aufschlüsse zu erteilen, und verbleibe heute wie immer

Ihr
mit herzlicher Hochachtung

Ergebener
Richard Wagner.

Bayreuth.
4 Febr. 1875.

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